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Wissenschaftlicher Nachwuchs - Interview

Mit Anschubfinanzierung zum erfolgreichen DFG-Antrag

Nachwuchswissenschaftler Dr. Martin Horstmann erhält Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Fakultät für Biologie und Biotechnologie hat ihn auf seinem Weg zum erfolgreichen Antrag unterstützt.

Im Rahmen der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung bietet die Fakultät für Biologie und Biotechnologie verschiedene finanzielle Fördermöglichkeiten, die promovierte Nachwuchswissenschaftler:innen bis zu sechs Jahre nach der Promotion dabei unterstützen soll, sich als eigenständige Forschende zu etablieren. Dr. Martin Horstmann hat für seine Forschung im Bereich Biomechanik der morphologischen Verteidigung von Daphnien einen DFG-Antrag gestellt, mit Erfolg. Die Vorbereitung und Ausarbeitung eines solchen Antrags benötigt oftmals weitere Ressourcen, die die Fakultät mit bis zu 10.000 Euro, einer sogenannten Anschubförderung, finanziell unterstützt.

Im Porträt

Dr. Martin Horstmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Evolutionsökologie und Biodiversität der Tiere (Leitung Prof. Dr. Ralph Tollrian). Nach seiner akademischen Ausbildung von Bachelorstudium bis Doktorarbeit an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) zog es ihn für seine Forschung zeitweilig an die Universität in Freiburg. Familiär bedingt zurück in Bochum, vertieft er seine Arbeit zur Hydrodynamik verschiedener induzierbarer morphologischer Abwehrmechanismen im Modellorganismus von Daphnien. Sein Forschungsnetzwerk baut er auf nationalen und internationalen Tagungen sowie in Zusammenarbeit mit den Ingenieurswissenschaften der RUB weiter aus.

Was bedeutet die Förderung für dich und deine Forschung?

Zum einen fühlt es sich natürlich gut an, dass das Thema an dem man nun schon eine Zeit arbeitet und mir persönlich am Herzen liegt als förderwürdig erkannt wurde und nun entsprechende finanzielle Unterstützung erhält. Zum anderen sind erfolgreiche Förderanträge neben Publikationen ein weiterer Indikator für das Ansehen von Wissenschaftler:innen, sie stärken unsere Reputation.

Mit den finanziellen Mitteln lassen sich nicht nur neue Gerätschaften und Materialien anschaffen, auch personell wächst das Forschungsprojekt, sodass ich ein eigenes Team innerhalb des Lehrstuhls aufbauen und die Arbeit voranbringen kann - ein Gewinn für viele Seiten. Die vorausgegangene Anschubfinanzierung der Fakultät war eine wichtige Hilfe bei der Realisierung des DFG-Antrags. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, eine Novizenprämie von der RUB zu erhalten, die von der Fakultät verdoppelt werden würde, auf die ich mich bewerben werde.

[Das Forschungsvorhaben] benötigt natürlich materielle und personelle Ressourcen.
— Dr. Martin Horstmann

Wie bist du auf die Anschubförderung der Fakultät aufmerksam geworden?

Ich habe mir im Rahmen meines Forschungsinteresses zuvor schon Gedanken über einen Förderantrag bei der DFG gemacht. Für einen erfolgreichen Antrag muss man allerdings schon gewisse Vorarbeiten sowie die Machbarkeit der beantragten Experimente vorweisen, um das Forschungsvorhaben gewährleisten zu können. Dies benötigt natürlich materielle und personelle Ressourcen. Bei einer Fakultätsratssitzung wurde die wissenschaftliche Nachwuchsförderung der Fakultät vorgestellt, da bin ich erstmals darauf aufmerksam geworden. Einen weiteren Anstoß gab mir mein ehemaliger Doktorvater, der mich darin bestärkt hat, mich für die Anschubfinanzierung zu bewerben.

Wie läuft die Bewerbung für die Nachwuchsförderung der Fakultät und der DFG-Antrag ab?

Man sollte schon eine konkrete Idee im Kopf haben - je konkreter, desto besser. Für die anfängliche Anschubförderung erfolgt die fakultätsinterne Kommunikation und Beratung auf kurzem Wege mit Frau Petra Schrey. Nach Einreichung des Antrags wird dieser intern geprüft und über dessen Annahme entschieden - in meinem Fall positiv. Im Antragsprozess für die DFG-Förderung steht die unizentrale Anlaufstelle der Abteilung für Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs - mein Ansprechpartner war Stefan Riedel - beratend zur Seite.

Nach dem ersten Kontakt ging alles relativ schnell, auch wenn viel Arbeit hineingeflossen ist. Ich habe weiter an meinem Antrag gefeilt und mit Hilfe einer WHK weitere Daten generiert, die ebenfalls in den Antrag einflossen. Daneben ist der fachliche Austausch mit Kolleg:innen sehr wertvoll. Ich würde auch sagen, dass das angenehme Arbeitsklima förderlich für den ganzen Prozess war, bei allem was nebenbei noch anfällt: Lehre, Manuskripte schreiben usw.

Was würdest du anderen Nachwuchswissenschaftler:innen raten?

Ihr braucht Drittmittel. Drittmittel fördern die Reputation und weisen eine wissenschaftliche Unabhängigkeit nach. Besonders wenn man nach der Promotion am gleichen Lehrstuhl bleibt, ist eine interne Abgrenzung und das Entwickeln und Voranbringen eigener Ideen sehr wichtig. Es ist zwar ratsam auch woanders Erfahrungen zu sammeln, jedoch nicht unmöglich sich auch an einem Ort weiterzuentwickeln und sich zu beweisen. Es ist ratsam, sich möglichst frühzeitig mit den Fördermöglichkeiten und den Überlegungen, in welche Richtung ein eigenes Forschungsvorhaben entwickelt werden könnte, zu beschäftigen. Das Ganze am besten in Abstimmung mit den Lehrstuhlleitenden, um die thematische Abgrenzungen zu gewährleisten und Interessenskonflikte zu vermeiden.

Mehr Erfahren

Mehr über die Forschung von Dr. Martin Horstmann erfahren Sie in den RUB News:

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Veröffentlicht am
15. Juli 2024

Von
Öffentlichkeitsarbeit Biologie